Bambergs beste Boulderer

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Blockheld 2017

Bamberg   Früher pilgerten nur ein paar unermüdliche Kletterer im Winter fürs Training in den Boulderschuppen des Alpenvereins. Heute hat sich das Bouldern zu einem eigenen Sport gemausert, mit riesigen Hallen und eigenen Disziplinen. Nun trafen sich die besten Boulderinnen und Boulderer, um einmal mehr ihre Kräfte zu messen, beim Blockheld 2017 in der gleichnamigen Boulderhalle in Bamberg. Dabei zeigte sich wieder einmal: Bouldern ist absolut im Kommen, das Interesse an dem Wettkampf war riesig. Bei den Athleten ist Geschicklichkeit, Beweglichkeit und Schnelligkeit gefragt, die Plastikgriffe, an welchen der Wettkampf ausgetragen wird, sind teilweise winzig oder aber in riesigen Abständen angebracht.

Schon um ins Finale zu kommen, war der Aufwand groß. In den Hallen der Blockhelden in Bamberg und Erlangen waren jeweils 100 Boulderprobleme verschiedenster Schwierigkeitsgrade in die Wände geschraubt, diese galt es abzuhaken. Schaffte man eine Nummer in einer Halle nicht, dann konnte man sie in der anderen versuchen, und dann auf einer Liste abhaken. Die Boulderer nennen das übrigens ticken, von daher der Name Tick-Liste. Die Athleten, welche die meisten Nummern abhaken konnten, kamen ins Finale. Dort warteten drei Disziplinen: Ein 30-Zug-Problem, da geht es darum, möglichst viele der 30 Züge zu schaffen, Bouldern mit Zusatzgewicht und Speedbouldern, dabei treten zwei Athleten gegeneinander an, der Schnellere bekommt den Punkt. Sechs Damen, Sophie Arnold, Vera Warmbrunn, Sofie Paulus, Luzia Mikolajetz, Victoria Lenz und Leonie Muth sowie sechs Herren, Floyd Simen, Tobias Killer, Peter Würth, Jonas Buba, Thomas Dauser und Noah Faulstich hatten den Einzug ins Finale geschafft. Am Ende setzte sich, wie bereits 2016, Sofie Paulus bei den Damen durch, bei den Herren gewann Thomas Dauser.

Schöner Nebeneffekt des Wettkampfs: Viele Boulderer, obwohl natürlich völlig chancenlos, jemals in irgendein Finale zu kommen, nahmen die Tick-Liste als Anreiz, um mit ihren jeweiligen Trainingspartnern einen eigenen kleinen Wettkampf auszutragen, oder auch nur mit sich selbst.

 

Bouldern

Als Bouldern (von englisch boulder: Felsblock) bezeichnet man das Klettern ohne Klettergurt und Seil an niedrigeren Felsblöcken oder auch an künstlichen Wänden. In der Regel sind diese etwa drei Meter hoch, und anders als beim Sportklettern besteht hier also die Möglichkeit, zu fallen oder abzuspringen. Es gibt aber auch weitaus höhere Boulder, diese werden Highballs genannt. Hier sollte man weder fallen noch abspringen. Seit den 1970 Jahren ist das Bouldern eine eigene Disziplin im Klettersport, und nicht mehr reines Training fürs Sport- oder Alpinklettern. Auch in der fränkischen Schweiz wird gebouldert, aber aufgrund des sogenannten Boulder-Appells werden die Boulderblöcke mit ihren jeweiligen Boulderproblemen nicht veröffentlich. Seinen Ursprung hat das Bouldern im Yosemite Valley in den USA, das berühmteste Bouldergebiet in Europa ist wohl Fontainebleau in der Nähe von Paris (Frankreich). Hier hat sich auch gezeigt, dass Boulderprobleme, die in Büchern veröffentlicht werden, sehr schnell völlig überlaufen sein können, darum hat sich die Community in der Fränkischen Schweiz eben gegen diesen Weg entschieden. Trainingsmöglichkeiten bieten in Bamberg der Alpenverein sowie die Blockhelden.

Viele Boulderer berichten über ihre Abenteuer in Blogs, empfehlenswert sind hier:

Crimp Chronicles
Boulderrausch
Weitere Informationen zum Boulder-Appell bei der IG Klettern Frankenjura, Fichtelgebirge und Bayerischer Wald

Text: Karoline Keßler-Wirth
Pics: Johannes Hübner

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