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14. Februar 2024Deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus
Bamberg In ganz Deutschland gingen am Wochenende hunderttausende Menschen auf die Straße, um ein deutliches Zeichen gegen den erstarkenden Rechtsextremismus in der Gesellschaft zu setzen. Etwa 6000 Menschen zogen in Bamberg in die Innenstadt.
Aufgerufen hatte das Bündnis gegen Rechts, darunter die Omas gegen Rechts, Fridays for Future und die Seebrücke, die schon mehrfach in Bamberg Demonstrationen gegen Rechts organisiert hatten, wenn auch bisher nicht mit so vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Auch Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (SPD) hatten die Menschen aufgefordert, sich gegen Rechtsextremismus zu positionieren. Beim Protestmarsch waren dann auch einige Politiker dabei, so ist beispielsweise der Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz (SPD) im Demonstrationszug mitgelaufen. Zu sehen war nicht nur ein endlos erscheinender Zug von Demonstrierenden, sondern auch viele Plakate, beispielsweise war zu lesen: “Lieber solidarisch als solide arisch”, “Björn Höcke ist ein Nazi”, “Nein zur AfD, igitt”, “Arschgeigen für Deutschland” oder “Liberté, Egalité, FCK AfD”.
Anlass: ein Geheimtreffen
Anlass für die bundesweiten Proteste in der vergangenen Woche war ein Geheimtreffen von AfD-Politikern und Rechtsextremen, darunter auch ein ehemaliges Vorstandsmitglied des Verein Deutsche Sprache, das die Recherchegruppe Correctiv öffentlich gemacht hatte. Bei diesem Treffen ging es um Pläne, Millionen Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland zu deportieren. Eine Sprecherin auf der Demo rief dieses Geheimtreffen auch noch einmal ins Gedächtnis.
Zwischendurch waren so viele Menschen unterwegs, dass sogar der Maxplatz kurz geschlossen wurde. Doch dann trafen sich dort doch noch alle Demonstrierenden zur Abschlusskundgebung.
Meinung:
Nie wieder ist tatsächlich jetzt
Über 900 000 Menschen haben sich allein an diesem Wochenende deutschlandweit an Demos gegen Rechts beteiligt. Ein deutliches Signal an alle, die bisher der Meinung waren: “Wir sind das Volk”, eine Haltung, die gerade Mitglieder der AfD gerne für sich in Anspruch nehmen. Denn nein, die Frustrierten und vermeintlichen Protestwählerinnen und Protestwähler sind eben nicht das Volk. Sondern – Gott sei Dank – immer noch eine Minderheit. Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in diesem Land ist immer noch der Meinung, dass Menschen mit Migrationshintergrund zu Deutschland gehören. Und fest steht: Das vielfach propagierte Abschieben von Flüchtlingen löst keines der vielen tatsächlich in diesem Land vorhandenen Probleme, wie teure Mieten, fehlende Kita-Plätze und eine zu langsame Transformation der Wirtschaft. Noch schlimmer sieht es mit den Deportationsplänen der Neonazis aus, die sich erst kürzlich in Potsdam getroffen haben. Dieses Land würde ohne Menschen mit Migrationshintergrund sofort zusammenbrechen.
Dass die Menschen die Schnauze voll haben vom dumpfen Populismus und rechtsextremen Parolen, war jetzt deutlich zu sehen. Die Mehrheit hat aufgehört, zu schweigen, und angefangen, Stellung zu beziehen. Auf der Straße und in den sozialen Medien. Denn eine AfD in der Regierung würde das Leben und übrigens auch den Lebensstandard für die meisten Menschen in diesem Land deutlich verschlechtern. Insbesondere das Wählerklientel der AfD würde zu den Verliererinnen und Verlierern dieser Politik zählen. Liebe Bäuerinnen und Bauern, das würde auch das Ende des Agrardiesels bedeuten.
Eines muss jedem in diesem Land klar sein: Man wählt keine rechtsextremen Parteien. Weder, weil man die Politik der Ampel doof findet, noch, weil Essen gehen teurer geworden ist. Auch nicht, wenn man gerne seine alte Heizung behalten möchte. Nie wieder ist jetzt. Und eine rechtsextreme Politik schadet am Ende uns allen.
Text: Karoline Keßler-Wirth/Björn Schimmeyer
Pics: Björn Schimmeyer