„Wie auf einem Konzert, nur eben von Zuhause aus“

Plakat am Gartenzaun gegen den Bau des ReFood-Werks
Geplantes ReFood-Werk in Walsdorf sorgt für Unverständnis
1. April 2021
Kranz zum Gedenken der Coronatoten
Bamberg gedenkt der Corona-Toten
19. April 2021
Plakat am Gartenzaun gegen den Bau des ReFood-Werks
Geplantes ReFood-Werk in Walsdorf sorgt für Unverständnis
1. April 2021
Kranz zum Gedenken der Coronatoten
Bamberg gedenkt der Corona-Toten
19. April 2021

Ende Januar fand die Premiere der „Haas Sessions“ auf dem YouTube-Kanal „Funkloch Musik“ von Michael Rupp statt. Seitdem dürfen sich die Fans der acht beteiligten Bands jeden Freitag über ein neues Live Video freuen. 

Mit den Worten „Hey Michi, wir sind live!“ starten Andreas und Stephan vom Nürnberer CURT Magazin am Abend des 29. Januar die Moderation der Haas Sessions Premiere. Im 15 Minuten Takt wurden insgesamt neun Live-Videos auf dem YouTube-Kanal von Funkloch Musik veröffentlicht. Beteiligt sind neben dem Live-Club überwiegend Bands aus der Bamberger Szene, wie Oporto oder Mandrax Queen, aber auch The Rolling Chocolate Band aus Bayreuth und Daily Thompson, die aus Dortmund angereist sind. 

Innerhalb von sechs Drehtagen wurden in den Haas Sälen insgesamt 28 Live-Videos aufgezeichnet. Eine Besonderheit stellt dabei das Bühnenbild dar. „Den riesigen Eisbären und die anderen Requisiten durften wir uns vom E.T.A Hoffmann Theater ausleihen. Dadurch wirken die Aufnahmen nicht wie normale Konzertmitschnitte, sondern bekommen nochmal eine ganz eigene Atmosphäre“, erklärt der Organisator der Haas Sessions, Michael Rupp, stolz. 

Der studierte Anglist spielt bereits seit seinem 13. Lebensjahr selbst in Rockbands. Neben seinem Job im Schallplattenladen ist er als Booker im Live-Club tätig und hat ein Dutzend Konzerte pro Jahr organisiert – bis Corona kam. „Mir kam recht schnell die Erkenntnis, dass es sehr lange keine Konzerte mehr geben wird, und damit ist letztendlich die Idee für Funkloch Musik entstanden“, schmunzelt er. Anfangs wollte er im Probenraum seiner Band Mandrax Queen Videoaufzeichnungen machen und diese anschließend in einem Rahmen mit anderen Bands präsentieren. „Der Ton sollte professionell sein, die Videos dazu wären ein schönes Goodie gewesen“, gibt Michael zu. Unabhängig davon kam der Live-Club mit der Frage auf ihn zu, ob er eine Idee für ein Kultur-Projekt hätte, das trotz der Corona-Pandemie durchführbar wäre. Michaels Vorschlag stieß schnell auf Begeisterung und der Live-Club stellte ihm ein Budget für die Bands sowie seine Räumlichkeiten und Mitarbeiter zur Verfügung. „Ohne diese Unterstützung wäre es undenkbar gewesen meine Idee in diesem Umfang zu verwirklichen“, betont Michael.  

Die Bands für die Haas Sessions suchte er nach verschiedenen Kriterien aus. „Zu Beginn hatte ich mehr als 30 Bands auf meiner Liste, die gut in das Format gepasst hätten“, erzählt Michael. „Aufgrund des Budgets und der Corona-Maßnahmen wurden es schließlich die acht Bands.“ Durch die Kontaktbeschränkungen sollte die Personenzahl bei den Drehs so gering wie möglich gehalten werden, weshalb Michael Musiker anfragte, die in mehreren Bands spielen. Ein weiteres Kriterium war die Musikrichtung, wobei ein roter Faden erkennbar sein sollte. „Die Bandbreite sollte nicht nur in eine Richtung gehen, aber das „Rock `n´ Roll-Ding“, also Schlagzeug, Bass und Gitarre sollte sich bei jeder Band wiederspiegeln“, betont er. Ebenso spielte für ihn die momentane Produktivität der Band eine Rolle. Alle beteiligten Bands haben entweder kurz vor den Sessions ein Album herausgebracht oder arbeiten gerade an einer neuen Platte. „Viele Songs der Live-Videos sind bei den Haas Sessions das erste Mal aufgenommen zu hören. Das macht es auch für die Fans spannend“, fügt er hinzu. 

Auch die Präsentation der Videos war eine schwierige Frage. Michael hat sich bewusst gegen einen bezahlten Livestream und für die Premieren auf YouTube entschieden. „Ich bin kein großer Fan davon“, begründet er im Interview. „Die Bildqualität wäre vielleicht in Ordnung gewesen, aber der Sound hätte darunter zu sehr gelitten. Die Veröffentlichung über YouTube war für uns die beste Option.“ 

Neben dem YouTube-Kanal betreibt Michael auch einen Onlineshop für das Merchandise der Bands. Durch die fehlenden Konzerte und Auftritte verkaufen viele Bands in dieser Größenordnung nur wenige Fanartikel, wie Alben oder T-Shirts. „Beim Schauen der Live-Videos fühlt man sich doch fast wie auf einem Konzert, nur eben von Zuhause aus. Da darf also auch der Merch-Stand nicht fehlen“, sagt er grinsend. 

Die Videos der Haas Sessions sind ein großer Erfolg. Bereits nach wenigen Stunden wurden die Aufnahmen von hunderten Leuten angeklickt. Diese Resonanz erklärt sich Michael durch die präsente Bandszene in Bamberg. „Für die Größe der Stadt hat Bamberg eine außergewöhnliche Dichte an Bands und diese haben eine außergewöhnliche Fangemeinde“, erläutert er. 

Das letzte Video feiert am 11. Juni Premiere auf dem Youtube-Kanal von Funkloch Musik. Auf die Frage, wie es danach mit den „Haas Sessions“ weitergehen wird, oder ob das Format damit beendet ist, konnte Michael noch keine endgültige Antwort geben. „Ich hätte auf jeden Fall Bock, dass die Sessions in die zweite Runde gehen. Dafür fehlt aktuell jedoch noch das Budget“, gibt er zu. Die Fans des Formats würde es allemal freuen! 

Am Freitag, den 16. April geht um 12 Uhr bereits das nächste Video online. Gespielt wird der Song „First of May“ von City Crows.

Hier finden Sie weitere Informationen zu Funkloch Musik und den Link zum Youtube-Kanal.

Fotos: Michael Rupp

Comments are closed.

Cookie-Einstellungen