Ein (T)raum von einem Festival

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Ein großartiges Kontakt auf dem Gelände der Metalluk

(T)RAUM, das war das Motto des diesjährigen Kontakt-Festivals auf dem ehemaligen Metalluk-Gelände in Bamberg. Und das war es auch. Ein Raum zum Träumen. Ein Leerstand, nun schon zum zweiten Mal mit Leben gefüllt. Mit Tanz, Zirkuszauber, Feuershow, Poesie, Spiel und vor allem ganz viel Musik. Die meiste davon elektronisch, es waren aber auch sehr rockige Klänge zu hören, ebenso Rock‘n’Roll und Pop. Schon vor der Eröffnung bildete sich eine Schlange am Einlass. Doch dann füllte das Gelände sich trotz der Kälte am Donnerstag zügig. So kalt es draußen war, so schnell wurde einem dann in den Hallen warm: Bei DJ Saphir Annexx9999 und Bassa, LNA und Lucy. Im Loungebereich gab es gemütliche Sofas zum Chillen oder Zuhören, beispielsweise den Dichterinnen und Dichtern beim Poetry-Slam. Gleich nebenan gab es Kunst zu sehen, in der schon traditionellen Ausstellung auf dem Kontakt. Am Freitag ging es heiß zu: Die Feuershow am frühen Abend zog sehr viele Menschen an. Ebenso Ewald Kraft und Anri, die die Halle des ehemaligen Rohteillagers, eine der beiden großen Hallen auf dem Gelände, füllten.

Elektronische Klänge

Eines der Highlights des Festivals: Die Band Komfortrauschen am Samstagabend, die die Menge im S(t)anzraum zum Tanzen brachte, ebenso GYN_terre &adam. auf der Bühne des Rohteillagers. Davor hatte Mandrax Queen es krachen lassen. Rainer von Vielen hatte am späten Nachmittag etwas sanftere Klänge angeschlagen, ebenso das Junge Kammerorchester Bamberg. Ein Film am Nachmittag mit anschließender Diskussion hatte verdeutlicht, welche Baudenkmäler in Bamberg erhalten werden konnten und vor allem, welche abgerissen wurden. Mit waghalsiger Artistik in der Luft beeindruckte das Bamberger Zirkusvarieté, an Tüchern und am Trapez. Waghalsige Artistik zeigten sie auch am Boden, bis hin zu einer kleinen Menschenpyramide. Sehenswert war auch die Vorführung der inklusiven Tanzgruppe Wackelkontakt. Für Kinder gab es das ganze Festival über einen eigenen Bereich mit Kinderschminken, vielen Spielen und einer Getränkerutsche. 

Am Sonntag dann sorgten die Rocking Lafayettes im Zirkuszelt für Stimmung, melancholische Töne schlug das Gökyildiz-Projekt an. Auch die Allstar-DJs haben es sich nicht nehmen lassen, gegen Ende des Festivals noch aufzulegen.

Von Donnerstag, 18. Mai, bis Sonntag, 21. Mai waren insgesamt einige Tausend Menschen auf dem Gelände, sie lagen auf der Wiese, machten Yoga oder Akrobatik, saßen an den Biertischen, aber vor allem sie tanzten in den Hallen und im Zirkuszelt. Mit dem Festival hat sich das Team des Kontakt wieder einmal selbst übertroffen. Und gezeigt, was allein durch ehrenamtliches Engagement möglich ist – und wie aus einer Industriebrache ein Lebensraum wird. Ein Raum zum Träumen.

Text: Karoline Keßler-Wirth
Pics: Markus Gmelch, Joana Marques, Johanna Martin, Stephan Wirth, Karoline Keßler-Wirth

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