Neue Viertel für nachhaltiges Wohnen

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In Bamberg gibt es zu wenig Wohnungen. Nun entstehen gleich zwei neue Stadtviertel. Eines der Ziele der Stadt Bamberg: Wohnraum für „nachhaltiges Wohnen“.

Bamberg Die Stadt Bamberg sagt der Wohnungsnot den Kampf an und möchte gleich zwei neue Viertel entstehen lassen. So soll hinter dem Bahnhof zwischen den Bahngleisen, der Annastraße und der Pödeldorfer Straße das Wohnviertel „Ecosquare“ errichtet werden. Die Bauarbeiten laufen bereits seit April 2020. Die Idee der Baufirma „eco eco AG“ ist es nach Angaben des Unternehmens, ein nachhaltiges Wohnviertel auf 1,2 Hektar zu schaffen auf dem Jung und Alt zusammenleben.


Insgesamt entstehen auf dem Gelände 73 Wohneinheiten, 15 davon verfügen über einen barrierefreien Zugang. Studierende sollen laut Unternehmensangabe durch vergünstigte Mietpreise die Möglichkeit haben, auf dem Gelände Wohngemeinschaften zu gründen. Noch steht allerdings nicht fest, wer die Wohnungen und Häuser vermieten oder verkaufen wird. Um Neues zu erfahren, können sich Wohnungsinteressenten online auf einer Liste eintragen.
Damit das Ziel „nachhaltiges Wohnen“ erfüllt werden kann, wird es in einer Tiefgarage nur wenig Platz für PKW geben. Stattdessen setzt das Unternehmen auf den Bau von rund 250 überdachten Fahrradstellplätzen. Auch soll es Lademöglichkeiten für E-Bikes und Elektroautos geben. Durch einen begrünten und autofreien Innenhof soll der Ausstoß von CO2 vermieden und eine Luftreinhaltung garantiert werden. Zwischen den Bahngleisen und dem neuen Wohnviertel soll außerdem ein Birkenhain errichtet werden. Des Weiteren möchte das Unternehmen Photovoltaikanlagen auf den Gebäuden anbringen. Damit sollen alle Wohneinheiten mit Strom versorgt werden. Für die Wärme- und Kälteproduktion wird ein mit Ökogas betriebenes Blockheizkraftwerk und ein Erdsondenfeld eingesetzt, heißt es von Seiten des Unternehmens weiter.
Neben Wohneinheiten soll direkt an den Bahngleisen ein nachhaltiges Hotel sowie ein Bürogebäude errichtet werden. Außerdem sind mehrere Gewerbeflächen sowie eine Kinderbetreuung auf dem „Ecosquare“-Gelände in Planung. Das Unternehmen plant bis 2022 die Bauarbeiten abgeschlossen zu haben.

Ein Blick auf den aktuellen Stand der Baustelle lässt jedoch anderes vermuten. Seit einiger Zeit ist es ruhig auf dem Gelände und für den Laien ist kaum ein Fortschritt zu erkennen. Gegenüber dem Fränkischen Tag nennt die Pressesprecherin der „eco eco AG“, Antonia Grim, steigende Preise aufgrund der Coronapandemie als Grund. Die Firma begibt sich weiterhin auf die Suche nach Mitinvestoren. Außerdem mussten demnach im Untergrund enthaltene Schadstoffe entsorgt werden. Geplant wird nun die Fertigstellung für das Jahr 2024. Ein baldiges Krisengespräch, an dem auch Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Gülsenkamp teilnehmen, soll weitere Aufschlüsse über das Fortschreiten des Bauvorhabens bringen.

Auch im Osten der Stadt, auf dem alten Army-Gelände, soll ein neues Stadtviertel entstehen. Auf einer Gesamtfläche von 20 Hektar soll der sogenannte „Lagarde-Campus“ bezahlbaren Wohnraum für über 2000 Menschen schaffen. Verschiedene Investoren sollen die unterschiedlichen Wohnanlagen bauen, vermieten und verkaufen.
Auf dem Campus wird das Motto „Nachhaltigkeit“ großgeschrieben, wie das Konversionsamt der Stadt Bamberg in einer Ausgabe der Konversionsmitteilungen mitteilt. Ziel sei es, dass Bewohnerinnen und Bewohner den öffentlichen Nahverkehr, das eigene Fahrrad sowie Carsharing-Angebote in Anspruch nehmen. Solaranlagen auf den Dächern der Häuser versorgen das Gelände mit nachhaltigem Strom. Grünflächen sollen außerdem viel Platz für Erholung bieten. Einen Teil des Campus bilden die sogenannten „Lagarde-Höfe“, dessen Wohnungsanlagen im Herbst 2022 bezugsfertig sein sollen. Wohnungsinteressenten können sich bereits seit Anfang Juli hierfür bewerben, so das Konversionsamt. Auch Gastronomen und Händler für den täglichen Bedarf sollen dort einziehen.


Der zentral gelegene Gemeinschaftsraum soll nach Angaben der Stadt Bamberg ein aktiver, attraktiver und kultureller Treffpunkt auf dem Gelände werden. Sportgeräte, Picknickplätze und ein Kulturcafé sollen Anreize schaffen und Sitzplätze laden zum Verweilen ein. Die dazugehörige alte Posthalle soll nach den Sanierungsarbeiten ein Raum für Künstlerinnen und Künstler werden, die sich hier frei entfalten dürfen.
Das neue Stadtviertel soll außerdem Platz und Raum für neue Innovationen schaffen. An der Ecke Berliner Ring und Zollnerstraße soll das Start-up Zentrum „LAGARDE1“ errichtet werden. Gründerinnen und Gründern soll hier ein Ort geschaffen werden, um miteinander Geschäftsideen weiterzuentwickeln und um von einem gemeinsamen Netzwerk zu profitieren. Bislang kommen diese am IGZ Bamberg an der Kronacher Straße unter. Noch in diesem Jahr soll allerdings das neue Gebäude auf dem „Lagarde-Campus“ eröffnet werden. Des Weiteren ist auf dem Gelände ein eigenes „Medical Valley“ geplant. Eine Beratungsfirma für digitale Medizin, Fraunhofer, ein Demenz-Zentrum und ein Ausbildungszentrum der Bamberger Sozialstiftung werden sich hier niederlassen. Der Fokus wird hierbei auf Themen wie Hygiene, Digital Health und der Aus- und Weiterbildung liegen, teilt die Stadt mit.

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