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5. Oktober 202312 ganz besondere Werke
Frauen der Vergangenheit und der Gegenwart durch Kunst und Kirche vereint – im Diözesan Museum Bamberg gibt es genau das noch bis zum 10. Oktober 2023 zu sehen. Im Rahmen der Ausstellung „Frauen.Taten.Werke“ werden dort zwölf Kunstwerke unterschiedlichster Genre und Künstlerinnen gezeigt. Das Projekt, entstanden in Kooperation zwischen der Frauenpastoral des Erzbistums Bamberg und dem Diözesan Museum, widmet sich dem künstlerischen Gedenken an zwölf Frauen der Kirchen- und Menschheitsgeschichte, welche durch ihre besondere Arbeit und Lebensweise bedeutende Erfolge für das Christentum erbrachten und damit zu Vorreiterinnen der Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche, aber auch anderen Teilen des Lebens, wurden.
Jede der Künstlerinnen konzentrierte sich dabei auf jeweils eine der zwölf Figuren. Unterstützt wurden sie dabei durch Mentorinnen, die mit Hintergründen zu den ausgewählten Frauen den Dialog um deren Leben und Einsatz veranschaulichen.
Von Gemälde, über Skulptur und Installation, bis hin zu Fotografie
So divers die Auswahl der Vorbilder, so unterschiedlich werden diese auch durch die Künstlerinnen und deren Werke widergespiegelt. Die in Schweinfurt geborene Lisa Wölfel etwa, machte es sich zur Aufgabe Klara von Assisi in ihrer geistigen Stärke zu repräsentieren. Dass ihr dies mit dem 3 x 4,8 Meter großen Gemälde der Frau gelingt, steht außer Frage. Die ungekleidete, in freiwilliger Armut lebende Klara, die fast den gesamten Leinenstoff einnimmt, verkörpert „Kraft, Würde und Anspannung“, so Wölfel. Während dieses Portrait einen klaren Fokus auf die Abbildung seines Vorbildes setzt, zeigen sich andere Kunstwerke subtiler. So etwa die dreiteiligen Gemälde der tschechischen Malerin Ivana Koubek. In erdigen Tönen, ergänzt durch einzelne blaue Akzente, widmen sich die Bilder der ehemaligen Kaiserin und vielseits geschätzten Heiligen Kunigunde – ins Gebet versunken und durch die Hallen einer Kirche schreitend – aber auch der räumlichen und spirituellen Atmosphäre des ehemaligen Heinrichdoms und dem Dom von heute – der Grabstädte Kunigundes. Eine wieder ganz andere Herangehensweise zeigen die Skulpturen und Installationen der Ausstellung, beispielsweise Kerstin Himmlers metaphorische Annäherung an die Ordensfrau und Apostelin Tecla Merlo. Anstatt diese direkt abzubilden, entschied sich Himmler für die Darstellung verschiedener Symbole des Glaubens, wie der Fußwaschung und dem Himmel. So schafft jede der zwölf Künstlerinnen mit persönlichen Interpretationen dieser bedeutenden Frauen der Kirchengeschichte einzigartige Wege der Anerkennung und des Gedenkens an diese. Gleichzeitig wird der Dialog um die Rolle der Frau in der Kirche über Jahrhunderte hinweg miteinander verknüpft und ins Diesseits geholt.
Text: Amira Hajredini
Pics: Amira Hajredini/Karoline Keßler-Wirth